Unser zweiter Tag in Tiradentes auf unserer kurzes Mietwagen Rundreise von Rio de Janeiro nach Sao Paulo über das Hinterland von Minas Gerais begann mit einer Überraschung.
Winter und Ethanol im Tank
Wir stehen früh morgens auf, um gleich nach dem Sonnenaufgang einen Spaziergang durch Tiradentes zu machen. Es ist eine wunderschöner wolkenloser Tag – allerdings ist es jahreszeitlich bedingt auch (unerwartet) kalt mit nur wenigen Grad über Null.
Als ich noch in der Morgendämmerung versuche den Motor unseres Mietwagens zu starten erlebe ich aber zuerst mal einen kleinen Schock: Keine Chance! Er will einfach nicht anspringen. Ich male mir schon aus, wie ich einen Pannendienst hierher bringen kann, als der Concierge aus dem Hotel heraus auf den Parkplatz kommt und mir wortlos lächelnd einen Zettel in die Hand drückt.
Darauf steht – offensichtlich vom Google Translator übersetzt, dass der Motor nicht anspringen wird, weil wir offensichtlich Ethanol getankt hätten und es dafür einfach zu kalt ist!
Das stimmte auch: Wir hatten vor der Ankunft noch getankt und ich wollte einfach mal ausprobieren, wie es sich so mit Ethanol fährt – abgesehen davon, dass es auch günstiger als Benzin ist…
Der Concierge hat uns dann noch versucht zu erklären, dass es halt immer wieder vorkommt, dass die Mietwagenfirmen sparen wollen, aber das halt im Winter in dieser Gegend keine gute Idee wäre…
Hier scheint man das aber gewohnt zu sein und er füllt uns aus einer kleinen Gieskanne etwas Benzin in eine kleine Öffnung am Motor. Und alles gut – der Motor springt an und wenn er mal läuft und warm ist, ist wieder alles in Ordnung.
TIPP für Unterwegs
Normalerweise spricht Einiges für das Tanken von günstigem Ethanol statt Benzin. Wir hatten das Gefühl, dass der Verbrauch etwas höher liegt – aber dafür hatten wir das Auto eigentlich zu kurz.
Einzig im Winter solltet ihr davon absehen – da kann euch so wie uns passieren, dass das Auto in der Früh nicht startet.
Altstadt von Tiradentes am Morgen
Nach dieser kleinen Aufregung fahren wir aber gleich los ins Zentrum der Altstadt und machen uns auf den Weg durch die noch fast leeren Gassen.
Wir freuen uns an den bunt blühenden Bäumen während die ersten Pferdekutschen wieder Richtung Zentrum fahren.
Sie Sonne scheint, es wird langsam wärmer und wir bewundern wie schön das historische Zentrum als Ganzes renoviert wurde.
Man spaziert über die großen Pflastersteine entlang der frisch gestrichenen Häuserfassaden.
Igreja de Santo Antonio
Unser Weg führt uns zuerst einmal hinauf zur weithin sichtbaren Igreja de Santo Antonio. Hier stehen auch viele historische Gebäude und es gibt immer wieder schöne Fotomotive.
Oben bei der genauso strahlenden barocken Kirche machen wir mal Pause und genießen die ruhige Morgenstimmung.
Am Platz vor der Kirche stehen einige der schönsten Häuser von Tiradentes. In der klaren Morgensonne wirken sie fast wie Kulissen.
Nach dem längeren Fotostopp an der Kirche geht es wieder hinunter und weiter durch die noch leeren Gassen wieder zurück zum mittlerweile schon etwas belebteren Dorfplatz.
Mittlerweile sind schon mehr Menschen auf den Beinen und auf dem schönen Platz mit der großen Platane warten schon die Pferdekutschen geduldig auf die ersten Touristen.
Chafariz de São José
Bevor es schon wieder weiter Richtung Paraty zurück ans Meer geht, machen wir noch einen kurzen Stopp bei dem schönen Brunnen etwa außerhalb des Zentrums.
Er stammt aus dem 18. Jahrhundert und man sieht ihm das Alter trotz Renovierung – durchaus positiv gesehen – schon an. Der ruhige Platz mit dem kleinen Park am Stadtrand lädt heute wohl vor allem zum Plauschen ein.
Von hier hat man noch einen schönen Blick zurück in die Stadt und die Igreja de Santo Antonio.
Von diesem kurzen Stopp ging es gleich weiter wieder Richtung Süden und damit dem Meer. Unser nächstes Ziel war der wunderschön gelegene Badeort Paraty im Westen der Baia Carioca.
Hier geht es noch einmal zurück zum Post von unserer Ankunft in Tiradentes am Abend davor.
Zum Überblick unserer gesamten Brasilienreise 2019 gelangt ihr hier.