Das schmucke Tiradentes war das zweite Tagesziel unserer kurzen Mietwagenreise von Rio nach Sao Paulo.
Lage von Tiradentes in Minas Gerais
Tiradentes ist ein Nachbarort des deutlich größeren São João del Rei und liegt am Fuße der Serra de São José, die wie eine dunkle Wand hinter der Stadt aufragt.
Von Rio kann man man die etwas mehr als 300km in den Norden am direkten Weg in etwa 5 Stunden Autofahrt schaffen. Wir sind auf unserer Rundfahrt in einem Bogen von Nova Friburgo angereist.
Die Straßen sind hier generell recht gut und es wechseln sich je nach Route mehr oder weniger Autobahn mit Landstraßen ab.
Auf jeden Fall kommt am Weg durch die Berge mit immer wieder schönen Aussichten.
HISTORISCHES ZENTRUM von Tiradentes
Bei der Ankunft im – angenehm überschaubar großen – historischen Zentrum der Kleinstadt, kommt man zuerst auf den schönen Hauptplatz bei der kleinen Chapel Senhor Bom Jésus da Pobreza.
Die kleine Kirche am Ende des Platzes liegt fast versteckt hinter der imposant ausladenden Platane.
Im Inneren ist sie recht schlicht gehalten.
Außen wie innen ist sie frisch renoviert – wie eigentlich fast alle Gebäude im Zentrum.
Am Platz ist wohl zu jeder Tageszeit etws los. Als wir ankommen wird gerade noch geschäftig nach einem kleinen Fest zusammen geräumt. Gerne trifft man sich hier auch zu einem Plausch und sitzt in der wärmenden Nachmittagssonne. Von hier fahren auch die ein wenig kitschigen, bunten Pferdekutschen mit Touristen auf kleine Stadttouren.
Der Andrang an Touristen ist im Juli eher gering. Geduldig warten die Pferde in der Nachmittagssonne.
Jetzt im Winter ist es hier selbst bei so strahlend blauen Himmel auch in der Sonne gerade angenehm mild.
Wir hatten uns ehrlich gesagt in der Zeitplanung ein wenig vertan uns auf der Fahrt hierher wohl zu oft Fotostopps eingelegt… Obwohl wir ‘schon’ vor 17 Uhr angekommen waren, ging schon sehr bald die Sonne unter. Einerseits hatten wir uns noch nicht ganz darauf eingestellt, dass ja eigentlich Winter war… aber vor allem hatten wir nicht mit dem recht hohen ‚Hausberg‘ im Westen gleich hinter der Stadt gerechnet…
Rundgang durch die Altstadt
Daher erlebten wir Tiradentes – trotz an sich bestem Sonnenschein – zuerst einmal schon früh im Schatten und Abenddämmerung, obwohl wir uns über wärmende Sonnenstrahlen durchaus gefreut hätten.
TIPP für Unterwegs
Normalerweise spricht Einiges für das Tanken von günstigem Ethanol statt Benzin. Wir hatten das Gefühl, dass der Verbrauch etwas höher liegt – aber dafür hatten wir das Auto eigentlich zu kurz.
Einzig im Winter solltet ihr davon absehen – da kann euch so wie uns passieren, dass das Auto in der Früh nicht startet.
Gleich beim vom Hautplatz aus gibt es viele schicke Boutiquen, Kunstläden und einladende Lokale. Die Häuser wirken alle frisch gestrichen und alles ist sehr sauber.
Aber immerhin haben die Geschäfte ja noch offen, und auch in der Dämmerung versprüht das Städtchen noch all seinen Charme. Es lädt so richtig zum Bummeln durch die Gassen mit ihren großen Pflastersteinen ein.
Wenn der Tag zu Ende geht wird es ruhiger in den Straßen, und nicht nur Tagestouristen sondern auch die Pferdekutschen machen sich am Heimweg, während sich die ersten Abendgäste auf die Suche nach einem Lokal zum Abendessen machen.
Wir spazieren noch zur Igreja de Nossa Senhora do Rosário – einer ebenfalls sehr schön renovierten Kirche gleich im Zentrum.
Die Igreja de Nossa Senhora do Rosário im historischen Ortskern von Tiradentes
Die größere barocke Igreja de Santo Antonio etwas oberhalb des Ortskerns heben wir uns für morgen früh auf – denn jetzt geht es zuerst einmal etwas Essen!
Abendessen in Tiradentes
Restaurants gibt es in Tiradentes jede Menge und die meisten bieten auch lokale Küche an.
Später abends wird es schon empfindlich kalt und da die Lokale alle zur Straße hin offen sind, sitzen die Gäste alle mit ihren Wintersachen beim Essen.
Das macht ihnen aber offensichtlich nicht wirklich etwas aus – die Stimmung ist überall bestens – das Essen auch 🙂
Die Gäste sitzen so wie wir den Jacken im Lokal – manche sogar mit Wollmützen und Handschuhen…
Das Essen haben wir uns auf gut Glück von der Speisekarte ausgesucht – gute Wahl..
Danach ging es zurück ins Hotel. Für morgen haben wir geplant ganz früh aufzustehen und die Stadt in der Morgensonne zu erkunden. Hier geht es zum nächsten Beitrag.
Hier geht es noch einmal zurück zur Beschreibung unserer gesamten Brasilienreise 2019.